Die wichtigsten Gewürze im Film

Pfeffer

Eine Sage erzählt, dass Pfeffer von Schlagen bewacht auf Bäumen wachse. Erst durch das Abbrennen, würden die Monster vertrieben und die Körner schwarz und scharf, zum Genuss freigegeben.

Die ursprüngliche Heimat des Pfeffers liegt an der Malabarküste Indiens. Seine herausragende Bedeutung lassen noch heute genutzte Redearten erkennen, wie: «Das sind aber gepfefferte Preise» oder reiche Händler, die als «Pfeffersäcke» bezeichnet werden.

Im Mittelalter wurden Pfefferkörner auch als Bezahlung für Mieten und Steuern angenommen. Er war vor allem deshalb so wertvoll, weil Lebensmittel damit haltbar gemacht werden konnten. Verantwortlich dafür ist Peperin, welches antibakteriell wirkt.

Der sansibarischen Pfeffer ist das Vorzeigeprodukt von 1001 Organic. In Mischwäldern rankt er sich wildwachsend an Nelken- und Zimtbäumen empor, ohne künstliche Holzhilfen. Bedingt durch die mikroklimatischen Gegebenheiten auf der Insel, entwickelt er ein ganz spezielles, fruchtig-feuriges Aroma. Raphael hat ihn deshalb bei einer Foodcompetition angemeldet, bei der er 2019 Gold gewann. Seither geht der Pfeffer durch die Decke und Händler, sowie auch Starköche sind weltweit auf ihn aufmerksam geworden.

 

 

Muskat

Um Muskat ranken sich die meisten Mythen. Bei unerfülltem Kinderwunsch beispielsweise helfe es, eine Muskatnuss um den Hals zu tragen. Oder, wer zu Neujahr eine Nuss geschenkt erhält und sie ein Jahr ständig auf sich trage, würde nie einen Unfall erleiden.

Auf Sansibar mischt man noch heute den jungen Bräuten Muskat ins Essen, um ihnen die Angst vor der Hochzeitsnacht zu nehmen. In Oman und Saudi-Arabien dagegen ist ihre Nutzung wegen der halluzinogenen Wirkung verboten. Ab 10 Gramm kann sie, bedingt durch ihre psychoaktiven Bestandteile, berauschend wirken. So hat etwa Malcolm X in seiner Autobiographie die Verwendung von Muskatnuss als Droge im Gefängnis beschrieben.

Der orange Samenmantel des Muskats, die Macis, findet ebenfalls als Gewürz Verwendung. Sie hat einen feineren Geschmack und dank des hohen Fettgehalts lässt sich durch Auspressen Muskatbutter gewinnen. In Bayern werden Weisswürste mit Macis gewürzt und seit neustem wird es für die afrikanische Gin-Produktion verwendet.

Nelken

Man sagt, im alten China durfte man sich dem Kaiser nur mit einer Nelke im Mund nähern, um möglichen Mundgeruch zu übertünchen. Bei uns dienten sie lange als Hausmittel gegen Zahnschmerzen: beisst man auf eine Nelke, betäubt das den Schmerz. Heute wird das Gewürz in der Alternativmedizin bei Asthma und Rheuma eingesetzt, wegen seinen desinfizierenden und entzündungshemmenden Eigenschaften. Die Wirkungen beruhen auf den ätherischen Ölen, die bei Nelken bis zu 15% ausmachen – je höher der Anteil, desto besser die Qualität. Der Hauptteil davon ist Eugenol, das eine lokal betäubende Wirkung hat.

Ursprünglich nur auf den Molukken heimisch, gelangten sie durch den omanischen Sultan nach Sansibar. Das Geschäft mit den Nelken florierte und wurde fortan zum Garanten für den Reichtum derer, die es steuerten. Auch heute noch sind Nelken das Aushängeschild von Sansibar. Seit der Verstaatlichung gehört jede einzelne Nelke im Grunde dem Präsidenten. Das hat natürlich auch Konsequenzen für 1001 Organic. Faktisch müssen die Vertragsbauern dem Staat ihre ganzen Nelkenernten verkaufen und Raphael kauft sie dann wieder zurück.